Jeder Mensch erlebt unmittelbar nach einer Rückenmarksverletzung (SCI) zunächst die "akute Phase", die als die ersten 48 Stunden nach dem Vorfall definiert ist. Es kam zum spinalen Schock - eine kurze Zeitspanne, in der alles unterhalb der Vernetzungsstelle still wird, die gesamte Kommunikation aufhört, auch wenn die Verletzung des Rückenmarks nicht vollständig ist. [2]
Dieses Wirbelsäulentrauma führt zu einer Entzündung im Rückenmark, denn normalerweise befindet sich dort eine dicht verschlossene Umgebung, die nun durch den Vorfall freigelegt wird. Diese Versiegelung wird als Blut-Rückenmark-Schranke bezeichnet; zusammen mit ihrem Gegenstück, der Blut-Hirn-Schranke, schützt sie euer zentrales Nervensystem vor eurem eigenen Blut.
Die Zellen im Rückenmark und im Gehirn - die Neuronen und Oligodendrozyten - sind noch nie mit den Zellen des restlichen Körpers in Berührung gekommen. Sie sollten niemals mit einer dieser Zellen in Kontakt kommen, und schon gar nicht mit den Zellen, die euer Blut bildet. [2]
Dieser ungewöhnliche Blutfluss in das Zentrale Nervensystem (ZNS) verursacht eine Menge Probleme, und der Körper reagiert ziemlich heftig darauf und versucht, diesen Blutfluss zu stoppen, der immer weiter anhält.
Astrozyten produzieren Moleküle, die im Wesentlichen eine Mauer um den geschädigten Teil des Rückenmarks bilden, und das ist das Einzige, was verhindert, dass das gesamte Rückenmark zu einer riesigen Verletzungs-Stelle wird.[2] Aber dennoch führen all diese Reaktionen des Körpers, selbst wenn sie nach einer Weile gestoppt werden, letztendlich zu der so genannten "glialen Narbe", von der ihr vielleicht schon während der Reha oder im Gespräch mit Fachleuten gehört habt.
Der Rehabilitationsprozess beginnt für jeden Einzelnen im Grunde direkt nach diesem traumatischen Erlebnis - aber jeder beginnt an einem anderen Punkt und hat ein anderes Potenzial und eine andere Geschwindigkeit für die Regeneration (Erholung) → aber jeder hat sie und das ist das Wichtigste, um die Hoffnung nicht zu verlieren.
Die wichtigsten Faktoren, die den Startpunkt der individuelle Regenerationsprozesses definieren sind:
- Läsionshöhe (Höhe der Läsion)
- Schweregrad der Schädigung (Ausmass der Schädigung)
Andere Faktoren, die sich auf den Regenerationsprozess auswirken können:
- Alter
- Geschlecht
- wie lange nach der Verletzung
- Biologie
- Regelmässiges Therapie und Training
- Umgang mit der Situation
- Glaube an den Fortschritt
- Umgebung
Läsionshöhe (Höhe der Läsion)
Je nachdem, auf welcher Höhe sich die Schädigung des Rückenmarks befindet, können die Auswirkungen auf die Motorik, die Sensorik und das vegetative Nervensystem mehr oder weniger stark sein. Generell kann man sagen, je höher die Läsion, desto mehr Körperteile sind betroffen, aber man darf nicht vergessen, dass dies auch vom Ausmass der Schädigung des Segments abhängt.
Wirbelsegmente und Innervation der Muskulatur: