Einige wichtige Fakten nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO):
- Jedes Jahr erleiden weltweit zwischen 250 000 und 500 000 Menschen eine Rückenmarksverletzung (RMV)
- Menschen mit einer Rückenmarksverletzung haben ein zwei- bis fünfmal höheres Risiko, vorzeitig zu sterben als Menschen ohne Rückenmarksverletzung
- Rückenmarksverletzungen sind mit dem Risiko verbunden, Folgeerkrankungen zu entwickeln, die zu weiteren Einschränkungen führen und sogar lebensbedrohlich sein können, z. B. tiefe Venenthrombosen, Harnwegsinfektionen, Muskelkrämpfe, Osteoporose, Druckgeschwüre, chronische Schmerzen und Atemwegs -Komplikationen
"Alle” diese Menschen durchlaufen in irgendeiner Form einen Rehabilitationsprozess. Dabei ist der Rehabilitationsprozess für Menschen in vielen westlichen Ländern im Grundsatz sehr ähnlich - wo sich länderspezifisch große Unterschiede zeigen, sind aber in den Aufenthaltszeiten für die Erstrehabilitation. Als Beispiel sind in der Schweiz 4-6 Monate für Para- und 6-12 Monate für Tetraplegiker eher “normal” als zum Beispiel in den USA, wo sich die Erstrehabilitation in beiden Fällen um ca. 3 Monate im Schnitt verkürzt. Im Gegenzug und wahrscheinlich auch als Konsequenz ist in den USA die Ambulante Therapie stärker ausgeprägt als durchschnittlich in Europa. Die Systeme sind also teilweise unterschiedlich Betreff Erstrehabilitation und Ambulanter (weiterführende) Therapie - Was aus unserer Sicht aber alle Länder, Regionen und Systeme auf der Welt aus unserer Sicht gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass über die Lebensdauer einer Person die einen Querschnitt erleidet, nicht im ausreichenden Maße Therapie zur Verfügung gestellt wird, um den Körper weitestgehend Gesund zu halten und schon gar nicht um bei jedem Patienten der Willens ist, das Ausmass von Erholung (Neuro-Recovery) zu erreichen, dass möglich wäre und das gilt vor allem für das Ambulante Angebot nach Beendigung der Erstrehabilitation.
Der Grund dafür ist so simpel wie logisch und lautet Kosten - es ist ein Trade-off zwischen dem Geld, dass eine Gesellschaft bereit ist zu investieren und was für ein Nutzen dafür entsteht. Als selbst betroffene können wir diese Denkweise nachvollziehen, sind aber davon überzeugt, dass die Rechnung, welche unsere Gesellschaft macht längst nicht mehr stimmt und je länger sich unsere Erde weiterdreht, noch weiter verfälscht wird - Es gibt zwei Fakten, welche das veranschaulichen, erstens Menschen mit Einschränkungen werden immer Älter (wie grundsätzlich im Durchschnitt alle Menschen) und müssen somit in Summe länger betreut werden, die Kosten für die Betreuung von Personen mit Einschränkungen nimmt im Alter exponentiell zu und das noch stärker als bei “gesunden” alternden Menschen. Das heißt, in Summe gibt es uns immer länger und immer mehr von uns. Man braucht aus unserer Sicht kein Ökonom zu sein, um hier zum Schluss zu kommen, dass das somit immer höhere Kosten zur Folge hat.
→ Vielleicht lohnt es sich hier also langsam einmal umzudenken und mehr in Therapiemöglichkeiten und somit mehr in die Erholung und Gesundheit von Rückenmarksverletzungen zu investieren und somit die Kosten in Summe zu verringern. Wir als “More is Possible” werden auf jeden Fall unser Möglichstes tun, um hier zu einem Systemwandel beizutragen, der aus unserer Sicht und zum Wohl der ganzen Gesellschaft notwendig ist.