Die funktionelle elektrische Stimulation findet auf Funktions-, Aktivitäts- oder Handlungsebene statt.
Warum funktionelle elektrische Stimulation?
Man bezeichnet die Elektrostimulation als funktionell, wenn die durch die Stimulation ausgelösten Kontraktionen derart koordiniert werden, dass sie eine eingeschränkte oder fehlende Funktion unterstützen.
Die FES ist eine elektrische Stimulation während der Durchführung einer Willkürbewegung. Das heisst jedes Mal, wenn eine Person eine Bewegung durchführen möchte, bekommt sie dabei elektrische Unterstützung.
Anwendung
Motorisches lernen, wiedererlangen oder Verbessern von Funktionen
z.B. ein Stehtraining mit gleichzeitiger Stimulation der dabei natürlicherweise aktiven Muskelgruppen. [1]
Bei der Anwendung von FES bei Patienten mit Querschnittlähmung müssen zwei Gruppen unterschieden werden, solche mit einer Läsion des oberen Motoneurons (UMNL) und solche mit einer Läsion des unteren Motoneurons (LMNL). Die Stimulationsparameter unterscheiden sich bei beiden Arten von Läsionen. Bei einer Schädigung des oberen Motor Neuron (UMNL) wird via Nerv mit Pulsbreiten im μs Bereich, bei einer Schädigung des unteren Motoneurons (LMNL) via Muskel direkt mit Pulsbreiten im ms Bereich stimuliert.
Schädigung des 1.Motoneurons, oberen Motoneurons
UMNL = Upper Motor Neuron Lesion, Läsion des oberen Motoneurons.
Schädigung des 2.Motoneurons, unteren Motoneurons
Bei der Elektrostimulation denervierter Muskulatur bei LMNL = Lower Motor Neuron Lesion, Läsion des unteren Motoneurons ist die FES zur Unterstützung der Reinervation auch bei Teildenervation etabliert. Die Stimulation erfolgt unmittelbar am denervierten Muskel, da die Stimulation über vorgeschaltene Nerven (im Moment) nicht mehr möglich ist.[1]
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